Artikel
4 Kommentare

Die perfekte Menge…

Manchmal hat man dieses Gefühl, einfach alles erdrückt einen, es wird alles zu viel. Überforderung an allen Ecken.
Für mich ein absolut ätzendes Gefühl.
Eigentlich mochte ich es schon immer klar, strukturiert und ohne Überflüssiges.
Kreatives Chaos herrscht schon in meinem Kopf, aber wenn dann genau dieses Chaos auch außerhalb desselbigen herrscht, ja dann läuft irgendwie nichts rund.
Aber was tut man, wenn alles um einen herum droht, einen zu erdrücken und in Denken und Handeln einengt?

Man trennt sich!
Man trennt sich von den Dingen, die einen belasten, das ist wohl die logische Konsequenz.
Zugegeben, wirklich aussergewöhnlich viel hatte ich nie, weder an Klamotten noch an Kosmetik oder Taschen und Schuhen. Aber es war genug, damit ich irgendwann das Gefühl hatte: „Es ist ZU viel!“
Man hält Dinge in den Händen, bei denen man sich fragt: „Habe ich dich jemals gebraucht?“
Lautet die Antwort auf diese Frage: Nein, ist das kein gutes Zeichen. Und sie lautete viel zu oft nein.

Auch wenn alles recht überschaubar aussehen mag und Außenstehende einem attestieren würden, dass man doch eigentlich eine ganz normale Menge an alltäglichen Dingen besitzt, ja auch dann kann man sich selbst davon eingeengt fühlen.
Es sind doch nur 15 Paar Schuhe, manche Frauen haben 5 mal so viele. Und trotzdem, wenn man ja nur 8 Paar trägt, ist der Rest überflüssig.

Und genau in so einer Phase kam die Erleuchtung in Form eines Threads im Internet. Immer mehr Leute fanden sich zusammen, die auch dieses Gefühl hatten: „Es ist ZU viel!“
Und so kam alles ins Rollen, man motivierte sich gegenseitig, Ungebrauchtes herzugeben und Impulskäufe auszulassen („Mein Zug fährt erst in 15 Minuten, wie gut, dass es an jedem Bahnhof einen Rossmann gibt, in dem ich mindestens 10 Euro für Krimskrams ausgeben kann, den ich nicht brauche.“)
Für mich ist nicht das Kaufen an sich das Schlimme, sondern das hirnlose, undurchdachte Konsumieren von Dingen, die wir nicht brauchen und die uns eigentlich gar nicht gefallen – das ist es, was belastet.

Also warum befreien wir uns nicht von Dingen, die uns einengen?
Warum das Abi-Jahrbuch behalten, wenn man seine Schulzeit nicht mochte?
Warum 15 Paar Schuhe behalten, wenn man nur 8 trägt?
Ich möchte mich bewusst frei machen von Dingen, die keinen Mehrwert haben. Von Dingen, die ich nie benutzte, von Dingen, die mir im Kopf herumgeistern und mir Aufmerksamkeit abfordern, derer sie nicht wert sind.

Und was bringt mir das?
Schon jetzt bringt es Fokussierung mit sich. Ein bewusstes Wahrnehmen der Dinge, die übrig sind. Der Dinge, die wichtig und relevant sind. Die es wert sind, sich mit ihnen zu beschäftigen.

4 Kommentare

  1. „Ich möchte mich bewusst frei machen von Dingen, die keinen Mehrwert haben.“

    – Sehr schön gesagt. Ich denke, man sollte sich viel häufiger bewusst fragen, ob bestimmte Dinge das persönliche Leben wirklich bereichern – also einen Mehrwert haben. Wenn man das irgendwann verinnerlicht hat, fällt es denke ich viel leichter, sich von Gegenständen zu trennen :)

    Antworten

  2. ich geh leider auch viel zu oft in irgendein Geschäft, nur weil ich grad Zeit hab bzw. auf irgendwen warten muss.. und dann wandert schon oft das ein oder andere Teil mit zur Kasse :/

    Antworten

    • Meine „Waffe“ gegen solche Spontankäufe ist mittlerweile mein Wunschzettel. Und ein bisschen eiserner Wille den auch zu beachten ;)
      Und ich versuche immer ganz konkret daran zu denken: „Was bringt mir das Ding denn jetzt? Kaufe ich es nur um ein paar Minuten happy zu sein, weil ich irgendetwas gekauft habe oder freu ich mich auch in 3 Tagen noch drüber.“

      Antworten

  3. Ganz toller Artikel!! Ich unterschreib alles was da drin steht und erkenne mich in dem meisten 1:1 wieder…!!! ;o)

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.