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Kummerkasten: Studienprobleme und die ewige Aufschieberitis

Als wir diesen Blog gegründet haben, war unser erstes Ziel, das Wissen, das wir so zusammengesammelt haben, zu teilen und anderen Menschen bei ihren minimalistischen Fragestellungen Hilfestellung zu leisten. Irgendwann im Laufe der Gespräche kam uns die Idee, eine Art „Kummerkasten“ einzurichten, bei dem uns Leser Fragen zu allerlei Themen (gern auch anonym!) stellen können. Falls euch etwas unter den Nägeln brennt, dann nur keine Scheu… wir beißen nicht ;)

Hier kommen die Probleme rein ;)

 

Als erste Anfrage erreichte uns eine Frage zu Studienproblemen und Aufschieberitis, vielen Dank für dein Vertrauen, liebe Studiengeplagte, wir hoffen, dass wir dir hiermit ein bisschen weiterhelfen konnten :)

 

Liebe Minimalistenfreun.de,

ich wende mich an euch und euren Kummerkasten, weil es in meinem Studium hakt: Eigentlich habe ich klare Lebensziele (Job, Heirat, Kinder), aber dennoch schaffe ich es nicht, Dinge, die ich mir vorgenommen habe, durchzuziehen. Manche Projekte nehme ich mir vor, und ziehe sie doch nicht durch, andere kann ich einfach nicht fertig bringen. Leider ist das auch bei meinem Studium der Fall, dass ich es nicht schaffe, die erforderlichen Prüfungen und Arbeiten abzulegen, um endlich voranzukommen. Mittlerweile habe ich bereits fast alle Vorlesungen im Masterstudium belegt und darf trotzdem keine Prüfungen ablegen, weil mir noch Leistungen aus dem Bachelorstudium fehlen. Ich stecke also fest, vielleicht aus Angst, vielleicht weil mir kein Thema einfällt. Habt ihr einen Tipp für mich?

Liebe Grüße

die Studiengeplagte

 

Serane: Hallihallo und herzlich Willkommen! Schön dass du den Weg zu unserer Seite gefunden hast und dich als Erste an unseren brandneuen Kummerkasten traust ;) Ich kann mich sehr gut in deine Lage versetzen, denn ich habe leider auch ein nachhaltiges Problem mit der ewigen Aufschieberitis. Mal äußert sich das in nicht zuende gebrachten Projekten, aber leider oft auch in Stress, den ich selber durch schlechte Planung und Prokrastination verursacht habe. Außerdem habe ich selber lange an einem Lehrstuhl gearbeitet, und kann dir mitteilen, dein Problem ist weit verbreitet ;) Daher hier meine Tipps:

 

  1. Such den Kontakt zu den betroffenen Ansprechpartnern! Ich weiß, ich weiß… das stellt man sich total unangenehm vor, und vielleicht wird es das auch. Aber vielleicht kann ein kurzes Gespräch deine Blockade mildern oder sogar aufheben, wenn du merkst, dass die Situation gar nicht so vertrackt ist, wie sie scheint. Vielleicht haben die Profs, Assistenten oder die Studienberatung einen Tipp für ein Thema oder einen Zeitplan, wie du das Liegengebliebene aufholen kannst.
  2. Teil dir deine Arbeit in möglichst kleine Schritte ein. So klein, dass das „Anpacken“ lächerlich einfach wird… so wird die riesige, diffuse Aufgabe plötzlich übersichtlich. Vielleicht wäre ein erster Schritt, die Studienberatung zu kontaktieren. Zu blockiert? Dann kann der erste Schritt das Heraussuchen der Kontaktdaten sein. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
  3. Sei stolz darauf, dass du es anpackst, auch wenn es banal erscheint. Schöpfe Mut aus der Tatsache dass du deine Reise Richtung Studienabschluss begonnen hast. Mit jedem noch so kleinen Schritt wird der Rest der Reise kürzer und oft ist es nur die Anfangsüberwindung, die so schwer ist. Hat man sich mal was getraut, ist der Rest gar nicht mehr so schwer und man gerät in Schwung.

 

Kati: Oh oh, bei deiner Fragestellung fällt es mir nicht ganz einfach, konstruktive Tipps zu geben, ich befinde mich nämlich in einer ganz ähnlichen Situation – gäbe es den Master in Prokrastination, hätte ich den auf jeden Fall schon mit 1,0 bestanden ;) Der einzige Tipp, den ich hier geben kann, und der mir bisher am besten geholfen hatte, war: In der „heißen“ Phase, ca 3 Monate vor den Prüfungen, drucke ich mir einen Monatsplan aus, der für jeden Tag einen großen Kasten hat, und dann plane ich, wie ich meine Zeit am besten einteilen kann – mit ca. 20 bunten Markern. Mir fällt es immer leichter, wenn ich das Ganze wirklich visualisiert und übersichtlich vor mir habe. Den Plan hänge ich dann über meinen Schreibtisch und bin teilweise sogar ziemlich erleichert, wieviel Zeit ich dann noch habe, und ich weiß auch genau, wenn ich die Punkte nicht einigermaßen termingerecht einhalte, dann klappt das Ganze nicht. Vielleicht würde dir das ja auch helfen?

Das mit deinem Bachelor-Thema bekommst du sicher hin, wenn du es in Angriff nimmst – sobald du den ersten Schritt getan hast, findet sich sicher etwas, über das du gerne schreiben würdest :) Ich leide mit dir und drücke die Daumen!

 

Liz: Von mir auch erstmal ein herzliches Willkommen.
Ich glaube dein Problem kennt fast jeder Mensch in fast allen Bereichen des Lebens. Studenten sind da natürlich oft betroffen, da weit in der Zukunft liegende Abgabetermine und viele Klausuren regelrecht danach schreien einiges zu prokrastinieren.
Mein Tipp: Führen einer To-Do-Liste fürs Studium.
Mir hilft es immer unglaublich weiter, wenn ich alles, was ich noch erledigen muss vor mir auf einem Blatt Papier stehen habe. Alternativ gibt es tolle Apps.
Ich schreibe rigoros alles auf, das erledigt werden muss. Am besten noch mit einem Datum dahinter bis wann es erledigt sein muss.
Und wenn du etwas erledigt hast: kommt ein dicker, fetter Haken dahinter oder du streichst es durch. Das zeigt dir zum einen, was du schon getan hast und ist zum anderen ein echt gutes Gefühl.

 

Marie: Auch von mir ein herzliches Willkommen und ein ebenso herzliches „Kommt mir bekannt vor!“.

Was mir neben den bereits genannten Tips noch eingefallen ist und mir immer sehr bei der Arbeitsmotivation geholfen hat war mich „zum Lernen“ mit einer Freundin in der Bibliothek zu verabreden. Das muss nicht morgens um acht sein (bei uns war das eher gegen zehn ;)) und auch nicht mal zum gleichen Thema – nur die Tatsache, dass man jemandem ein Versprechen gegeben hat, aufzutauchen, erhöht die Chance, dass man das auch tatsächlich tut. Und wenn man dann auch noch möglichst viele Ablenkungsmittel zu Hause lässt, ist man quasi gezwungen, sich (wenigstens ein bischen) mit den ungeliebten Aufgaben außeinanderzusetzen. Denn zwei Stunden was für die aufgeschobene Prüfung zu tun und dann Kaffee trinken zu gehen ist immernoch besser, als gar nichts getan zu haben. Und mühsam, Schritt für Schritt, wird der Berg dann auch kleiner.

 

Wir hoffen, dass dir unsere Tipps ein klein wenig weiterhelfen konnten und du mit viel neuer Motivation deine gesteckten Ziele erreichst! Natürlich würden wir uns freuen, noch einmal von dir zu hören, wie es dir ergangen ist und wie es geklappt hat. :)

 

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