Man nehme… eine alte Kommode aus Großmutters Keller, Bandschleifer, Farbe und Pinsel sowie ein paar Tage Freizeit mit einen Haufen Motivation.

Das obligatorische „Vorher“-Bild (Dieser glänzende Lack! Diese Farbe!!!)
Schaut euch dieses Schmuckstück an, viel zu schade, um es auf den Sperrmüll zu schmeißen, oder? Der Anstrich ist zwar weder schön noch zeitgemäß, aber dem kann man leicht abhelfen.
Wie? Ärmel hochkrempeln und los geht’s!
Zunächst sollte man sich das Holz ansehen und überlegen, was die beste Methode wäre, um den alten Lack runterzubekommen. Dazu gibt es verschiedene Methoden: Heißluft, chemisches Abbeizen, Abschleifen, etc.
Ohne Spezialist zu sein (lasst euch am besten im Baumarkt dazu beraten), sollte man bei altem Holz eher vorsichtig sein, was das chemische Abbeizen angeht. Einerseits hantiert man dabei mit Chemikalien, bei denen Frischluftzufuhr und die nötige Schutzbekleidung notwendig ist. Andererseits stellt man bei alten Möbelstücken oft erst beim Entfernen des alten Lackes fest, ob man es mit Massivholz oder mit Funier zu tun hat. Alkalische Abbeizer können Funierholz aufquellen oder unschöne Flecken verursachen.

Auch das Entfernen von Lack mittels Heizluft ist nicht unproblematisch, da giftige Dämpfe entstehen können, insbesondere dann, wenn man nicht genau weiß, wie alt der Lack ist und welche Stoffe in ihm gebunden sind.

Für Anfänger am einfachsten ist daher das mechanische Abschleifen. Entweder, man investiert ordentlich Muskelkraft oder man fragt im Freundeskreis, wer einen Bandschleifer zu verleihen hat.

Auch hier gilt: Schutzausrüstung, Atemwege und Augen vor dem entstehenden Feinstaub schützen!
Nun kann man mit einem 80’er Schleifpaper den ersten Lackschichten zu Leibe rücken. Dabei lieber erstmal vorsichtig über die Flächen schleifen und in mehreren Durchgängen mit stetig feinkörnigerem Schleifpapier das Holz vom Lack befreien. So wird vermieden, dass das darunterliegende Holz Schaden nimmt.
Sofern man filigrane Holzelemente wie hier das Profil der Schubladen, der Türen oder auch die gedrechselte Beine hat, sollte man eher mit Handarbeit dran und vorsichtig auch diese Stellen vom Lack befreien.
Tadaa!

Anschließend kann das Holz weiter bearbeitet werden. Sofern man Beschädigungen am Holz hat, wäre nun der richtige Zeitpunkt, diese auszubessern. Ich hatte Glück und dieser Schritt war bei mir nicht notwendig.
Meine Kommode wollte ich gern minimalistisch-weiß streichen. Um eine gute Deckkraft und einen regelmäßigen Anstrich zu erzielen, habe ich zuerst eine Grundierung mit einer Lackrolle aufgetragen und zwei Tage in einem gut belüfteten Kellerraum durchtrocknen lassen (Danke an dieser Stelle meinen Freunden, die dafür ihren Kellerraum zur Verfügung gestellt haben :) ).
Keine Sorge, die Grundierung an sich muss noch nicht deckend sein und das fleckige Ergebnis sieht man mit dem letzten Anstrich auch nicht mehr. Anschließend haben zwei dünne Schichten mit weißem, seidenmatten Lack gereicht, um der alten Kommode neues Leben einzuhauchen.

Voilá, hier wäre das „Nachher“-Ergebnis der Kommode – von den Maßen wie gemacht für mein Wohnzimmer, und nur ca. 17 € für Lack, Grundierung und Malerrollen investiert. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und freue mich, so ein Einzelstück vor einem Ende auf dem Sperrmüll gerettet zu haben.

Wer von euch hat schon einmal ein altes Möbelstück restauriert? Welche Methoden habt ihr verwendet, bzw. welche Erfahrungen gemacht?
Für noch mehr Anregungen zum Thema Upcycling und Reparieren schaut doch mal bei „Widerstand ist zweckmäßig“ vorbei, da werden gerade einige aktuelle Projekte zusammengetragen :)

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