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Mentales Gerümpel Teil 2: Die Bestandsaufnahme


Angeregt durch meine Ursachenforschung letzten Donnerstag hatte ich mir für das vergangene Wochenende vorgenommen, eine Bestandsaufnahme der Stapel in meinem Kopf zu machen. Da das, wie man aus dem vergangenen Post vielleicht entnehmen konnte, nicht gerade wenige sind, bin ich in mehreren Schritten vorgegangen. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich alles erfasst habe, was mir so im Kopf herumgeht, aber den überwiegenden Teil werde ich wohl zwischen die Finger bekommen haben.

 Zusammentragen

Ein Ratschlag, den man in vielen Produktivitätsratgebern findet (z.B. bei Leo Babautas „Zen to Done“, die deutsche Version findet sich hier), ist, zunächst alle Projekte, Ideen, Wünsche und To Dos zusammenzutragen, die einem so im Kopf herumschwirren. Ich habe mich dazu an meinen Schreibtisch gesetzt und zunächst einmal alles aufgeschrieben, was mir so eingefallen ist. Die so entstandene Liste war weder besonders hübsch, noch besonders geordnet, hat aber ihren Zweck erfüllt. Dabei habe ich festgestellt, wie leicht ich meine Gedanken von einem Projekt zum nächsten treiben lassen kann, da viele der Ideen, die in meinem Kopf herumschwirren, ähnlich sind oder miteinander zusammenhängen.
Dann habe ich die Liste genommen und bin damit durch die Wohnung gelaufen. An allen Stellen, an denen etwas herumlag, das da nicht sein sollte (z.B. ausgemisteter Kram, den ich noch nicht losgeworden bin) oder die noch nicht so waren, wie ich sie haben wollte (z.B. weil Bilder noch nicht aufgehängt waren) habe ich mir die entsprechenden Projekte notiert.
Anschließend habe ich mir meinen Kalender vorgenommen, und der Gründlichkeit halber den vom vergangenen Jahr auch noch. Ich habe beide durchgeschaut und alle To Dos, die irgendwie noch unvollendet waren, in meine Liste übertragen. Das Gleiche habe ich mit allen Notizen zu Dingen, die ich noch anschauen oder ausprobieren wollte, gemacht – und mit meinen Emails. Zu guter Letzt habe ich noch meine Bookmarks in meinem Browser überflogen, da ich auch hier Ideen für Projekte und Dinge, die ich ausprobieren wollte, gesammelt habe. Leider sind die Bookmarks gerade noch sehr unsortiert und ein Projekt für sich, weshalb ein kursorischer Blick ausreichen musste.

Sortieren

In meinem letzten Beitrag hatte ich bereits festgestellt, dass es bei mir (mindestens) zwei Arten von mentalem Gerümpel gibt: Unvollendete Projekte, und solche, die noch gar nicht begonnen wurden. Da ich glaube, dass sich diese beiden Arten von Gerümpel im Kopf unterscheiden, habe ich mir bei jedem Eintrag meiner Liste gleich noch mit notiert, ob es sich um ein bereits begonnenes Projekt (E für zu Ende bringen) oder um ein noch nicht angefangenes (A für Anfang) handelt.

In einem zweiten Schritt habe ich dann die gesammelten To Dos in Gruppen unterteilt. So gibt es bei mir Projekte, die in die folgenden Kategorien fallen:

  • Wohnung & Haushalt
  • Lernen & Persönlichkeit
  • Job & Studium
  • Finanzen
  • Beziehungen
  • Gesundheit
  • Hobbies
  • Erinnerungen
  • Organisation & Ordnung

Da ich mir beim nochmaligen Durchlesen meiner Liste bei einigen Projekten nicht ganz sicher war, ob sie mich überhaupt noch genug interessieren, um sie anzugehen, habe ich die betreffenden Punkte auf der Liste eingeklammert. Diese Ideen haben definitiv für mich geringe Priorität und befinden sich momentan in einer mentalen „Maybe-Kiste“ aus der ich sie nur wieder herausholen werde, falls ich in den nächsten Wochen feststelle, dass mir die besagten Dinge doch noch wichtig sind. Einige Ideen konnte ich auch gleich ganz streichen, weil sie mich nicht mehr begeistern konnten.

So habe ich einen Überblick gewonnen, was sich bei mir so an mentalem Gerümpel angesammelt hat. Natürlich war das nur der erste Schritt – umsetzen oder loslassen muss ich die ganzen Projekte ja auch noch.

Was mein weiteres Vorgehen angeht, werde ich mich wohl erst einmal darauf konzentrieren, die „einfacheren“ Projekte anzugehen. Darunter fällt für mich zunächst alles, was noch beendet werden muss und zu den Kategorien Wohnung & Haushalt, Job & Studium, Gesundheit und Finanzen gehört. Dabei handelt es sich nämlich überwiegend um Dinge, die mangels Zeit oder Lust irgendwann liegengeblieben sind. Meistens sind sie nicht besonders schwer – soll heißen, sie ziehen keine Auseinandersetzung mit meinen Zielen und Lebenswünschen oder meiner Persönlichkeit nach sich – und könnten recht schnell abgehakt sein, wenn ich mich nur endlich dazu durchringen könnte, sie zu erledigen.

Damit es mit dem Liegenbleiben von Projekten nicht gleich so weitergeht wie bisher, will ich mich in einem der nächsten Beiträge gezielt mit Aufgabenplanung und Zielsetzung beschäftigen.

Dieser Artikel ist von Marie. Sie hat 2014 für die Minimalistenfreun.de geschrieben.

5 Kommentare

  1. Jetzt würde mich natürlich brennend interessieren, was du da so für Projekte herumschwirren hast… nimmst du da im folgenden Beitrag Bezug darauf? :)

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    • Hm, bisher dachte ich, ich mache das eher allgemein (manche Projekte sind logischerweise auch recht persönlich), aber ich denke, ich kann gerne im nächsten Beitrag noch ein bischen näher darauf eingehen, was bei mir so in die verschiedenen Kategorien fällt. :)

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  2. Hallo Marie,
    Verfolge euren Blog mit großem Interesse und bin gespannt, wie es weitergeht. Ein paar konkrete Punkte würden das ganze noch spannender machen.
    Macht weiter so, lese gerne bei euch durch.
    Viele Grüße, Jessica

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  3. Mich würde es auch interessieren, was das für Projekte sind, aber ich kann auch gut verstehen, wenn dir das zu persönlich ist.
    Was mich auch immer beschäftigt, ist die Frage, warum schiebt man etwas vor sich her, obwohl man es gerne machen würde und warum bleiben manche Projekte unvollendet, sind sie damit vielleicht schon gestorben.

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  4. Pingback: Mentales Gerümpel Teil 3: Der einfachere Teil der Liste | Minimalistenfreun.de

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