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Mentales Gerümpel Teil 3: Der einfachere Teil der Liste

In den Kommentaren zu meinem letzten Beitrag haben einige von euch gefragt, was denn genau auf meiner Liste der unvollendeten oder unbegonnenen Dinge steht. Ursprünglich hatte ich einmal vorgehabt, nur ganz allgemein auf meine verschiedenen Kategorien und Projekte einzugehen, möchte jetzt aber doch ein paar genauere Einblicke geben. Wie schon beschrieben, habe ich zu erst einmal wild Projekte und Ideen gesammelt.

In der Kategorie Wohnung und Haushalt fand sich dann z.B. Folgendes:

  • Fenster putzen (A): Fenster putzen ist eine Tätigkeit, die ich immer wieder gerne vergesse. Manchmal fällt mir auf, dass die Fenster dreckig sind, aber meistens ist das dann ein so ungünstiger Zeitpunkt (z.B. morgens kurz nach dem Aufstehen, wenn ich gleich aus dem Haus muss), dass sich der Impuls, zu Handeln nicht sofort in die Tat umsetzen lässt. Das führt dann dazu, dass ich die Aufgabe wieder vergessen habe, wenn der Moment günstiger ist. Das A (anfangen) steht in diesem Falle für „Fenster putzen und dann in regelmäßigen Abständen in den Kalender eintragen, damit ich es nicht wieder vergesse“.
  • Bilder aufhängen (E): Mein Freund und ich sind vor etwas über einem Jahr in unsere gemeinsame Wohnung gezogen und haben sie auch zum Großteil gleich so eingerichtet, wie wir sie haben wollten. Nur das Aufhängen der Bilder hat etwas gebraucht, und manche sind leider immernoch nicht da, wo sie hingehören.
  • den Spritzschutz in der Dusche reparieren (A): Leider haben wir keinen Duschvorhang sondern einen Spritzschutz aus Kunststoff, der ein bisschen kaputt ist, weil die Dichtung ihren Zweck nicht mehr erfüllt. Jedes Mal, wenn ich dusche, nervt mich das, aber da die Reparatur das Abschrauben des Teiles und eventuell einen Gang in den Baumarkt erfordert, hatte ich bisher immer „Wichtigeres“ zu tun, wenn ich Zeit gehabt hätte, das Ding zu reparieren. Das Gleiche gilt natürlich auch für meinen Freund; und als Notlösung tut es ein Putzlappen auf dem Boden „vorübergehend“ ja auch.
  • Reparaturarbeiten (A): Ich werfe ungerne Dinge weg, die ich leicht selbst reparieren kann, aber meistens dauert es seine liebe Zeit, bis ich dann auch tatsächlich dazu komme. So habe ich z.B. zwei Handtaschen, die ich sehr gerne trage, bei denen sich aber so langsam die Nähte an den Henkeln verabschieden. Das könnte man relativ leicht durch Nachnähen beheben (ich habe das auch schonmal gemacht), aber „zur Not“ kann man sie auch so noch benutzen. Nur dass diese „Not“ jetzt eben schon seit mehreren Monaten anhält…

Das „A“ hinter den Prokjekten steht für „anfangen“, also für Dinge, die ich noch gar nicht in Angriff genommen habe; ein „E“ kennzeichnet alle Projekte, die noch zu Ende gebracht werden müssen.

Ähnliche Aufgaben wie in der gerade beschriebenen Kategorie finden sich auch in den Kategorien „Job & Studium“ und „Finanzen“. Hier habe ich z.B. unvollendete Prüfungsprotokolle von meinem Examen (für die es sogar handschriftliche Notizen gibt, die ich nur abtippen müsste, E), nicht eingeheftete Gehaltsabrechnungen (A) und Auslagen für Geschenke, die ich mit meinen Geschwistern gemeinsam gekauft habe und noch verrechnen müsste (E). Auch unter dem Stichwort „Organisation & Ordnung“ finden sich vergleichbare Aufgaben: z.B. das Umräumen unserer Abstellkammer (E), die momentan ungünstig eingeräumt ist, oder das Loswerden der aussortierten Klamotten, Taschen und sonstiger Besitztümer (E). Generell enthalten die besagten Kategorien vor allem Projekte, die wenig Spaß machen, aber auch wenig Zeit in Anspruch nehmen (sollten), wenn man sie tatsächlich in Angriff nimmt.

Nach meiner bisherigen Einschätzung ist das Hauptproblem mit dieser Art von Projekten, dass ich sie gerne vergesse, wenn ich mich nicht bewusst daran erinnere, bzw. dass sie als lästige Tätigkeiten unter den Tisch fallen, wenn ich sonst viel zu erledigen habe. Ich sollte diese To Dos also dadurch in den Griff bekommen können, dass ich sie mir irgendwo (auf meiner Liste der unvollendeten Projekte) notiere und nacheinander in Angriff nehme. Dazu wähle ich momentan bei meiner Wochenplanung, die auch eine Wochen-To Do-Liste beinhaltet, gezielt ein oder zwei Projekte aus, die ich in der kommenden Woche in Angriff nehmen will. Da die wenigsten dieser To Dos besonders dringend sind, ist es egal, an welchem Tag ich sie erledige, und wenn sie zu kurz kommen sollten, weil anderes wichtiger ist, ist das auch nicht so schlimm. Diese To Dos werden dann einfach auf die nächste Woche verschoben. Langsam aber sicher sollte ich so die ganze Gruppe dieser lästigen Klein- und Einzelprojekte bewältigen können.

Schwieriger sind die Pläne aus den Kategorien „Lernen & Persönlichkeit“, „Gesundheit“, „Hobbies“ und „Erinnerungen“. Viele von ihnen erfordern, dass ich etwas Neues ausprobiere (z.B. Yoga oder Gitarre spielen) oder bewusst eine neue Gewohnheit einübe, weshalb die Zielplanung und Umsetzung ein wenig mehr Aufwand erfordert. Da ich selbst erst noch eine Strategie entwickeln muss, wie ich mit diesen To Dos umgehe, werde ich in einem zukünftigen Post noch einmal auf diese Art von mentalem Gerümpel zurückkommen.

Dieser Artikel ist von Marie. Sie hat 2014 für die Minimalistenfreun.de geschrieben.

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  1. Da hast Du absolut recht, vieles bleibt einfach liegen, weil man sich zwar in dem Moment, in dem man darauf aufmerksam wird, ärgert… aber statt es aufzuschreiben „lieber“ 3 Min. später wieder vergisst. So tritt dann eine gewisse Gewohnheit ein, anstatt was zu ändern. Ich leg mir jetzt auch mal eine Wohnungs-Projekte-Liste an ;)

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