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„Minimalismus trifft Kleiderschrank“ – Part 2

minimalismus_kleiderschrank2Das Projekt hatte ich euch hier schon angekündigt. Wie das so ist, kam wieder das Leben dazwischen und nun mache ich mich endlich an die Umsetzung. Zunächst will ich euch das Buch ein bisschen näher vorstellen: es fasst schlanke 115 Seiten und hat die typischen „Print-on-Demand“-Merkmale, die gerne mal kritisiert werden, wenn man ein ebook druckt: große Buchstaben, viel Leerraum, der Inhalt hätte auch auf zwei Drittel der Seiten gepasst. Dann wäre jedoch der „Workbook“-Charakter verloren gegangen, der mir gut gefällt. Das Buch gibts als kindle-Version für 6,99 €, als Printversion für 12,99 € – ich als Papierliebhaber ziehe Print immer vor und fand das auch gut so, denn so kann ich etwas rumschmieren.

Rumschmieren ist deswegen wichtig, weil sich das Buch tatsächlich als Workbook mit Frage-Seiten versteht. Aufgeteilt ist das Buch in 4 Kapitel mit Arbeitsschritten. Ich habe zunächst alles gelesen und werde jetzt Kapitel für Kapitel bearbeiten und euch vorstellen, beginnend mit „1. Startpunkt und Ziel definieren“.
Weiter geht es dann mit Aussortieren, Stilfindung und Strategien für die Zukunft. Innerhalb der Kapitel finden sich zielführende Fragen mit Platz zum Ausfüllen, am Ende jedes Kapitels gibt’s eine Checkliste zum Abhaken – den Aufbau finde ich sehr gelungen. Das Buch ist locker geschrieben, bringt schöne Beispiele und lässt sich flüssig lesen und bearbeiten.

1 – Startpunkt und Ziel definieren

Nach einer kleinen Einleitung, die verspricht, dass man nach dem Projekt einen ordentlichen Kleiderschrank hat, in dem man blind greifen kann, und trotzdem richtig liegt, und sich in all seinen Klamotten wohl und selbstbewusst fühlt, sowie Geld, Zeit und Gedankenkreiserei um Outfits spart, geht es konkret los mit dem Projekt. Klingt ja alles sehr gut – definitv Ziele, die ich gern erreichen würde!

Step 1: Bestandsaufnahme. Soweit, so gut. Ein Vorher-Foto empfiehlt sich, also…:

Ja, der Schrank ist alles andere als minimalistisch. Und der ist auch keine Altlast, sondern „neu“ (sprich: beim letzten Umzug via Kleinanzeigen ergattert). Meine Prämisse war: kein Billig-Pressspan, nichts kastiges, gern etwas oldfashioned, muss zum Rest des Schlafzimmers, ebenfalls aus Buchenholz, passen. Kein Weiß, keine dekorative Kleiderstange, keine Winz-Kommode, in die alles reinpasst – sämtliche minimalism-Klischees enttäuscht. Sorry! ;)
Eigentlich wollte ich sämtliche Wäsche, also Bettwäsche und Handtücher, auch hier unterbringen, aber dazu hatte ich bis dato doch noch zuviel Zeug. Obwohl der Schrank nicht total vollgestopft aussieht, ist doch wirklich eine Menge drin – zu viel, um es wirklich regelmäßig zu tragen. Unterwäsche und Sportkleidung hab ich in den Schubladen, in der unteren schwarzen Box befinden sich Schlafsachen und in der oberen schwarzen jeweils die ausgelagtere Saisonware – im Moment also kurze Hosen, Kleider, die sich nicht wintertauglich stylen lassen und luftige Sommertops. In den Fächer befindet sich von oben nach unten im ersten Fach diverses (sortieren!), Shirts, Tops, für die ich zu faul zum Falten war, Pullis. Dazu kommen noch anderweitig untergebrachte Jacken, Schals und Schuhe. Positiv ist schonmal, dass sich mein Farbschema eigentlich schon ziemlich durchzieht – schwarz, grau, „jeans“, einzelne Ausreißer in bordeaux und Grüntönen. Ausgewählte Muster mag ich auch ganz gern.

Step 2: Finde dein Warum. Wieso überhaupt die Optimiererei? Da gibts für mich einige Gründe. Ich glaube zwar, meinen Stil einigermaßen gefunden zu haben, aber leider habe ich manchmal Aussetzer. Im Sommer zum Beispiel, wenn mein herbstlich-kühles Farbschema mir kurz zu trist wird und ich spontan ein gemustertes Sommerkleid kaufe. Oder, wenn ich Shirt XY absolut toll finde, obwohl ich weiß, dass es nicht zum Rest passt. Aber es ist so schöööön – ihr versteht schon. Erster Grund also: Fehlkäufe ausmustern und neuen wirklich, wirklich vorbeugen.
Grund Nummer zwei: in stressigen Phasen, in denen ich keine Zeit habe, mich morgens groß mit der Outftit-Zusammenstellung zu beschäftigen, trage ich immer die gleichen 3 Teile ohne Varianz, weil mir nichts zum Kombinieren einfällt – derweil ergeben sich tolle Kombos, wenn ich mir etwas mehr Zeit nehme! Ich bin keine Fashionista, mein Gespür liegt oft daneben, für außergewöhnliche Kombis oder „anstrengende“ Accessoires (tagesaktuell passender Nagellack oder Frisuren, die diesen Namen verdienen würden), hab ich keinen Kopf. Mein Wunschziel wäre daher: immer gut angezogen zu sein. Standard-Outfits und -Kombis zu haben, die trotzdem dem gewissen Etwas nicht entbehren, dennoch aber untereinander auch gut zu mischen sind.
Der nahezu wichtigste Grund ist für mich aber ein anderer: Qualität. Was nutzt einem das schönste Teil, wenn man wegen der Passform immer zubbeln muss? Was nützt das schönste Stück aus Wolle, wenn das Material nach dreimal Waschen schon unansehnlich wird?
Hier muss ich für mich herausfinden, was funktioniert, und optimieren.

Does my wardrobe fit my lifestyle?

Im Buch folgen nun 3 Doppelseiten mit verschiedenen Fragen zu Altlasten im Schrank und zum eigenen Stilempfinden, die ich gut durchdacht finde und die im abschließenden Teil des Kapitels mit möglichen Antworten nochmals von der Autorin abgearbeitet werden. Die Fragen regen zu einer durchdachten Herangehensweise an das Thema „Outfit“ an und legen den Finger oft genau richtig in die Wunde.
Danach folgt die Aufgabe für die nächsten Tage: ein Kleidungs-Tagebuch anlegen, mithilfe dessen man nochmal herausfinden kann, in welchen Kleidungskombinationen man sich wohl gefühlt hat, ob es einen bestimmen Anreiz für genau dieses Outfit gab, etc. Eine Vorlage fürs Tagebuch kann man sich mit dem im Buch enthalteten Passwort auch als PDF downloaden. Ich hab das Tagebuch jedoch einfach in Foto-Form geführt.

Abschließend gibt’s noch eine Checkliste für alle Aufgaben des Kapitels und hat man alle abgehakt, ist Step 1 von 4 zum „Kleiderschrank voller Lieblingsstücke“ getan.
Nächste Woche nehme ich euch dann mit zur Bearbeitung von Step 2 :)

Wie gefällt euch das Konzept bisher?

***

1. Disclaimer: Die Ressourcen, die wir hier vorstellen, haben wir ausgewählt, weil wir sie selbst als nützlich empfinden und sie uns auf unserem Weg zum Minimalismus geholfen haben. Wir erhalten keinerlei Prozente aus Verkäufen oder sonstige Gewinnbeteiligung, z. B. über Werbeeinnahmen.

Das Buch „Minimalismus trifft Kleidung“ wurde uns von der Autorin kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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2 Kommentare

  1. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Ich habe meinen Kleiderschrank was Neukäufe angeht mittlerweile gut im Griff. Trotzdem gibt es noch Kleidung die ich nicht regelmäßig trage oder nur schlecht kombinieren kann. Daher wird öfters mal aussortiert!
    Liebe Grüße
    Jenny

    Antworten

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