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Minimalismus und Stress

Stress mal wieder!

Irgendwann in unserem Leben haben wir sie alle einmal, diese Phasen, in denen nur noch der Stress regiert. Sei es aus privaten Gründen, wegen der Arbeit oder es ist mal wieder Land unter an der Uni. Jeder von uns geht mit Stress unterschiedlich um, manchen macht es nicht so viel Kopfzerbrechen und sie funktionieren in solchen Phasen einfach stur nach Plan und andere… nun ja, denen bereiten solche Phasen ein schweres Leben. So, wie mir Phasen extremen Stresses ein schweres Leben bereiten.
Wenn mich mal wieder 3 Projekte an der Uni, die Arbeit, das Privatleben, freiwillige Projekte nebenher und die allemeine Zweifelhaltung an mir selbst breit machen – alle gleichzeitig natürlich- dann denke ich manchmal ans Aufgeben. Hinzu kommen Unfähigkeit und nicht vorhandene Organisation von anderen, die einen zusätzlich zurückwerfen. 5 Sachen gleichzeitig, 23 Stunden Workload pro Tag über 3 Monate… das kann nicht funktionieren.
Doch leider sind solche Phasen unumgänglich, außer man zieht sich alleine auf eine kleine, unbewohnte Insel zurück.

Aber jetzt drängt sich die Frage auf, wie überstehe ich solche Phasen einigermaßen unbeschadet?
Zuerst ein Wort der Relativierung: einige Sachen werden zu kurz kommen, so oder so. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Aber ich habe, für mich zumindest, ein paar Strategien gefunden, die mir helfen und Minimalismus spielt dabei eine entscheidende Rolle.

1. Mach dir To Do Listen
Meine große Organisations-Liebe! Wie schon oft von uns angesprochen sind To Do Listen etwas echt Nützliches. Ich benutzt solche Listen tatsächlich ganz besonders in Stressphasen ständig. Gerade wenn ich viele verschiedene Dinge erledigen muss und mir viel im Kopf herumschwirrt, vergesse ich einfach zu viel!
Aktuell habe ich das Aufgaben-Widget auf meinem Handy für mich entdeckt. Ich kann schnell und problemlos eine Aufgabe erstellen, eine Beschreibung hinzufügen, eine Deadline angeben und ab dafür.

Im Moment handhabe ich meine Routine so: wenn ich nach allen Terminen an der Uni endlich heim komme, gönne ich mir eine kurze Pause und nehme dann mein Handy zur Hand und arbeite Punkt für Punkt meine Aufgaben ab.
Und es ist wirklich ein verdammt gutes Gefühl am Band die kompletten Aufgaben für diesen Tag erledigt zu haben. Es geht doch nichts über eine minimalisierte To Do Liste.

2. Halte Ordnung
Hat man viel zu tun, sucht man sich ja ganz gerne Ablenkung. Man müsste das und jenes mal aufräumen und dies aussortieren. Nix da! Ich beuge dem Ablenkungsgedanken vor, in dem ich alles minimalistisch ordentlich halte. Es sollte nichts mehr herumstehen und schon gar kein unnützer Kram, der einen nur belastet. Ganz im Grundgedanken des Minimalismus sollte alles, was keine Daseinsberechtigung hat weg! Am besten ganz aussortieren.
Ich bin mittlerweile generell dazu übergegangen, alles (selbst Dinge, die ich regelmäßig brauche) in den Schubladen meiner Kommode oder meines Schrankes zu „verstecken“. Im Optimalfall steht nichts mehr herum, was mich ablenken könnte.

3. Bye bye Facebook und Co.
Wie schon in meinem Beitrag zur Weniger Internetkonsum-Challenge beschrieben, belastet mich der Internetkonsum von Zeit zu Zeit. Man loggt sich ein, stöbert und wird so von der Arbeit abgehalten. Aber was ist denn daran so interessant? Was meine Freunde zum Frühstück gegessen haben, wo sie gerade sind, wer jetzt mit wem zusammen ist… ist das wirklich sooo wichtig? Natürlich nicht!
Deshalb… raus aus Facebook und Co. und ran an die Arbeit! Auch wenn es manchmal schwer ist… durchbeißen, Leute!

4. Belaste dich nicht mit Unnützem
Es gibt manchmal auch Zeiten, in denen kommt man nicht drum herum, Prioritäten zu setzen. Einige Dinge oder Projekte sind vielleicht nicht ganz so wichtig wie andere oder man kann sich mit ihnen einfach noch mehr Zeit lassen. Welches Projekt eine höhere Priorität besitzen als andere, muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Mein Tipp um sich hier gut zu organisieren und Stress beim Planen zu vermeiden ist eine Projekte-Box.
Zuerst schreibt ihr euch alle Projekte, Dinge die zu erledigen sind auf. Dann geht ihr sie Stück für Stück durch und sortiert nach Dringlichkeit. Vielleicht ist es möglich nicht mehr als 5 Sachen gleichzeitig auf dem Schirm zu haben. Den Rest packt ihr in die Box. So ist alles, was in der Box ist erstmal aus eurem Umfeld mit der hohen Priorität, aber aus der Welt sind diese Dinge nicht.
So könnt ihr euch nach und nach neue Dinge aus der Box holen.

5. Entspannen
Auch wenn noch so viel zu erledigen ist und noch so viele Projekte vor der Tür stehen. Entspannung muss sein! Und selbst wenn es nur ein 15 minütiger Spaziergang ist oder ein Moment der Ruhe, in dem man garnichts tut. Sich gezielt eine halbe Stunde eine Auszeit nehmen und ein Buch lesen, ist momentan mein Favorit zur Entspannung. Oder vielleicht versucht ihr es auch mal mit ein paar Yoga-Übungen? 24/7 unter Strom zu stehe hat noch nie jemandem gut getan.

8 Kommentare

  1. Ich bin auch gerade in so einer Mega-Stress-Phase. Irgendwie kommt immer alles zusammen. Bei mir ist es momentan ein Referat für die Uni, verschiedene Kurse die vor- bzw. nachbereitet werden müssen, die Arbeit an drei Tagen in der Woche, Geschenk malen für Omas Geburtstag und und und…
    Wenn ich so einen stressigen Tag hatte wie heute (schon 7h in der Bib gesessen), dann brauche ich auch unbedingt einen Ausgleich! Eine halbe Stunde joggen wirkt da Wunder.

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    • Hey Sina

      Oh ja, das mit der Mega-Stress-Phase trifft es bei mir gerade auch ganz gut.
      Aber ich versuche mich irgendwie doch über Wasser zu halten und mein Moleskine Planer ist mittlerwiele mein ständiger Begleiter.
      Ich wünsch Dir viel Durchhaltevermögen für deine Referate und alle anderen Sachen :)

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  2. Hey Liz, danke für deinen informativen Post! Was mir in diesen Phasen immer hilft, sind ein fester Tagesablauf, täglicher Sport (auch um den Kopf frei zu bekommen), GTD mit Inbox Zero sowie Blöcke, in denen ich telefonisch nicht erreichbar bin. Zudem versuche ich meinen Alltag halbwegs zu automatisieren, kaufe habitualisiert ein, etc. Zeit für soziale Beziehungen darf auch nicht fehlen, denn sonst brennt man auf Dauer aus.

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    • Hallo Björn.
      Schön, dass Dir der Artikel gefallen hat :)
      Das mit dem festen Tagesablauf stimmt bei mir auch. Mir fällt es doch um einiges leichter alles unter einen Hut zu bekommen, wenn mein Tag (zumindest ansatzweise) gewisse Eckpfeiler hat. Das fängt bei mir schon beim Frühstück an :D

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  3. Was für ein Timing, ich habe hier auch Stress ohne Ende ;) Gerade #2 hilft sehr, zum einen um nicht komplett im Chaos zu versinken, und auch, um den Kopf wieder freizukriegen, wenn sich mal 15min nur auf’s Aufräumen konzentrieren kann.

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    • Ja, das stimmt. Zwischendurch einfach mal angesammeltes Chaos von 3 Wochen aufräumen wirkt erstaunlich entspannend.

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  4. Mit To-Do-Listen versuche ich mir momentan auch auszuhelfen. So hab ich immer alle Aufgaben im Blick und verdränge nicht dauernd was. Nicht nur vergessen, sondern tatsächlich absichtlich in den Hintergrund drängen, obwohls echt wichtig wäre

    Facebook und co. raubt mir auch echt viel Zeit, ich nutze eine Art Kindersicherung, mit der man Onlinezeit für bestimmte Seiten begrenzen kann. Muss mich nur immer zusammenreißen, das nicht einfach wieder auszuschalten

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  5. Pingback: Wie war das nochmal mit dem Stress? | Minimalistenfreun.de

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